Am Montag, dem 19.6., unternahmen die 9. Klassen unseres Gymnasiums im Rahmen des Jahrgangsstufenprojekts „NS-Ideologie und Menschenbild – zwischen Faszination und Schrecken“ eine Exkursion in den Nationalpark Eifel nach Schleiden zur NS-Ordensburg Vogelsang. Diese ist nicht nur eines der größten Bauwerke des Nationalsozialismus, an ihr ist auch bis heute die Überheblichkeit und Menschenverachtung ablesbar. Ziel der NS-Ordensburgen war es, junge Männer zu Führungskräften der NSDAP heranzuziehen. Eine Besonderheit der ehemaligen Ordensburg Vogelsang ist, dass sie neben dem Blick auf die Opfer vor allem auch die Täter in den Blick nimmt und unbequeme Fragen aufwirft, wie z.B. „Was machte die Attraktion eines Ortes wie Vogelsang während der NS-Zeit aus?“ oder „Wie hätte ich vielleicht damals gedacht und gehandelt?“

Anknüpfend an die ersten beiden Projekttage in der Schule, in der die Schülerinnen und Schüler zu den Themen „Aufstieg der NS-Bewegung“, „Errichtung des NS-Staats“ und „NS-Ideologie“ gearbeitet haben, erkundeten die Schülerinnen und Schüler, angeleitet durch fachkundige TourleiterInnen im Rahmen des Studientags „Adolf-Hitler-Schüler“ den wichtigen Erinnerungsort an das dunkelste Kapitel der deutschen Vergangenheit. Nach einer informativen Einführung in die Geschichte des Ortes und den historischen Kontext arbeiteten die Schülerinnen und Schüler vormittags in Kleingruppen an unterschiedlichen Stationen im Gelände, wie z.B. dem „Fackelträger“ oder den Angeboten zur „körperlichen Ertüchtigung“. Unterstützt wurden sie dabei durch Bild- und Textquellen. Beim anschließenden Rundgang wurden sie dann selbst zu Expertinnen und Experten für ihr Thema und stellten sich ihre Forschungsergebnisse gegenseitig vor. Am Nachmittag arbeiteten sie mit Zeitzeugeninterviews. Auf eine kurze Einführung in die Methode „Oral History“ folgte eine Auseinandersetzung mit den Erinnerungen ehemaliger Adolf-Hitler-Schüler (vgl. NS-Dokumentation Vogelsang/Akademie Vogelsang IP c/o Vogelsang IP gemeinnützige GmbH).

Die Exkursion erwies sich als sehr gewinnbringend, da sie die Ergebnisse der ersten beiden Tage vertiefen und erweitern konnte.